Bei dieser INFO-Broschüre handelt es sich um eine auszugsweise Zusammen- fassung zweier ärztlicher Infoblätter:
a) der IG Rossdorf © IG Roßdorf, 64380 Roßdorf
b) von Dr. med. Bernhard Voigt, Facharzt für Arbeitsmedizin , Gaggenau
Beeinflussung durch Infraschall wiederholt medizinisch Nachgewiesen
Bereits 1997 wurde in einer Studie der Universität Bremen unter Anderem beschrieben, dass unter andauernder Belastung durch Infraschall folgende medizinisch relevanten Probleme auftauchten:
(Cortisolausschüttung)
(Quelle: Dr. M. Schust et al., Institut für Hirnforschung, Universität Bremen - „Biologische Wirkung von vorwiegend luftgeleitetem Infraschall“)
Veröffentlicht: Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Wirtschaftsverlag NW GmbH, Bremerhaven, 1997
Infraschall und tieffrequenter Schall – ein Thema für den umweltbezogenen Gesundheitsschutz in Deutschland?
Die vielen wissenschaftlicher Studien, die schon länger Zweifel an der Harm- losigkeit insbesondere des nicht hörbaren Infraschalls wecken, wurden unlängst von einer bahnbrechenden Studie des führenden australischen Akustikers Steven Cooper in den Schatten gestellt (Cape Bridgewater Wind Farm Acoustic Study, 21. Januar 2015).
Cooper fand eine klare Verbindung zwischen dem von Windrädern ausgehenden Infraschall und Klagen über “unerträgliche Empfindungen” von Anwohnern wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Herzrasen, Druck in Kopf, Ohren oder Brust usw.
Infraschall kann Früh- und Fehlgeburten auslösen:
Rahmenrichtlinie 89/391/EWG des Rats der Europäischen Gemeinschaft (Schutzvorschrift für Schwangere) empfiehlt, dass Schwangere keine Tätigkeiten verrichten
sollten, die zu starker niederfrequenter Vibration führen können.
Entwicklung von Untersuchungsdesigns für die Ermittlung der Auswirkungen von Infraschall auf den Menschen durch unterschiedliche Quellen
Lars Ceranna, Gernot Hartmann & Manfred Henger
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)
Referat B3.11, Seismologie
Stilleweg 2, 30655 Hannover
WINDKRAFTANLAGEN: GEFÄHRDUNG DER MENSCHLICHEN GESUNDHEIT
DURCH INFRASCHALL ZUM AKTUELLEN WISSENSSTAND
Um mehr Sachlichkeit in die Diskussion zu bringen, hat sich ein internationales Expertenteam den Grundlagen des Hörens an der unteren Grenze des Hör- frequenzbereichs (Infraschall), aber auch an der oberen Grenze (Ultraschall) zugewandt.
Aktivität im Gehirn im Gebiet des auditiven Cortex bei Stimulation durch niederfrequenten Schall und Infraschall. (Quelle: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung)
PTB hat in einem internationalen Kooperationsprojekt die Grenzbereiche des Hörens (Infra- und Ultraschall) untersucht
Sind Windenergieanlagen schädlich für Menschen? Manche glauben das, andere wiegeln ab – schnell kochen die Emotionen hoch. Koordiniert wurde das Projekt, das Teil
des Europäischen Metrologie-Forschungsprogrammes ist, von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB). Beteiligt waren auf PTB-Seite nicht nur Akustiker, sondern auch Experten in den
Bereichen Biomagnetismus (MEG) und funktionelle Kernspintomografie (fMRT). Ihr Ergebnis: Der Mensch hört tiefere Töne als bislang bekannt. Und die Mechanismen der Wahrnehmung sind vielfältiger
als bisher angenommen. Ein weites Feld tut sich hier auf, auf dem auch die Psychologie nicht außer Acht gelassen werden darf. Und auf jeden Fall gibt es noch weiteren
Forschungsbedarf.
Soll vor dem eigenen Grundstück eine Windenergieanlage gebaut werden, dann wird so mancher Befürworter der Energiewende zum Windkraftfeind. Ängste machen sich
breit, der Infraschall, den die Rotoren und die Luftströmung erzeugen, könnte krank machen. Einige Anwohner einer solchen Anlage bemerken tatsächlich Schlafstörungen, Leistungsabfall und andere
Beschwerden, andere merken nichts. Infraschall, das sind sehr tiefe Töne unter der Hörschwelle von etwa 16 Hertz. Damit seien sie unhörbar und überhaupt viel zu schwach, um gesundheitliche
Beschwerden auszulösen, meinen Windenergiebranche und Behörden oftmals.
„Sowohl Panikmache als auch pauschales Abwiegeln führen hier nicht weiter“, ist sich Christian Koch sicher. „Stattdessen müssen wir mehr darüber herausfinden, was
bei der Wahrnehmung von Schall im Grenzbereich des Hörens passiert.“ Der PTB-Akustiker ist der Leiter des internationalen Projektes, in dem Messtechnik-Experten aus mehreren Metrologieinstituten
sowie Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin und des Ear Institute am UCL (University College London) drei Jahre lang die Grundlagen des Hören von „unhörbarem“
Schall untersucht haben. Derartiger sehr tiefer (Infraschall unterhalb von etwa 16 Hertz) bzw. sehr hoher Schall (Ultraschall oberhalb von etwa 16 000 Hertz) tritt in vielen Bereichen des Alltags
auf: Infraschall entsteht nicht nur bei Windenergieanlagen, sondern manchmal auch dann, wenn ein LKW am Haus vorbeidonnert oder wenn ein Hausbesitzer sich einen Stromgenerator im Keller
installiert. Ultraschall kommt zum Beispiel aus den handelsüblichen Ultraschall-Reinigungsbädern, mit denen man seine Brille gründlich putzen kann. Oder aus einem „Marderschreck“: einem Gerät,
das mit sehr hohen Tönen dafür sorgt, dass dem Marder der Geschmack auf Autokabel vergeht. Eine spezielle Variante solcher Geräte zur Vertreibung von Jugendlichen ist unter ethischen
Gesichtspunkten international in der Diskussion. Mit sehr hohen Tönen, wie sie nur von Kindern und Jugendlichen gehört werden können, wollen sich Erwachsene Ruhe verschaffen.
„In all diesen Bereichen sind teilweise sehr große Lautstärken im Spiel“, sagt Christian Koch. Ein hörbarer lauter Ton kann das Gehör schädigen – und an den Nerven
zerren. Doch was ist mit „unhörbaren“ Tönen? Und was hört ein Mensch wirklich? Um das herauszubekommen, wurde in dem Projekt eine Infraschallquelle konstruiert, die Töne ganz ohne Obertöne
erzeugt. Das war nicht trivial, weil Töne fast immer mit ihren zugehörigen Obertönen daherkommen, die Forscher hier aber keine hohen Töne brauchen konnten. Versuchspersonen wurden nach ihrem
subjektiven Hörempfinden gefragt. Diese qualitativen und quantitativen Aussagen wurden mit bildgebenden Verfahren, nämlich Magnetoencephalografie (MEG) und funktioneller Kernspintomografie
(fMRT), verglichen. Die Ergebnisse: Der Mensch hört tiefere Töne als bislang angenommen, nämlich schon ab 8 Hertz; das ist immerhin eine ganze Oktave tiefer als der tiefste Ton des bisher
angenommenen unteren Hörfrequenzbereiches. Denn es konnte bis zu dieser Frequenz eine Erregung des primären auditiven Cortex nachgewiesen werden. Alle Betreffenden gaben dabei ausdrücklich an,
etwas gehört zu haben, wobei nicht immer eine tonale Wahrnehmung vorlag. Außerdem wurde beobachtet, dass Gehirnregionen ansprechen, die bei Emotionen eine Rolle spielen. „Das heißt, der Mensch
nimmt dann eher diffus wahr, dass da irgendwas ist und dass das auch eine Gefahr bedeuten könnte“, sagt Christian Koch.
Viele Fragen sind noch offen. „Im Grunde stehen wir erst am Anfang. Weitere Forschung ist dringend notwendig“, betont Koch. Der Antrag für ein Folgeprojekt läuft
bereits. Darin wollen die Forscher gezielt jene Menschen untersuchen, die sich von „unhörbarem“ Schall belästigt fühlen. Schließlich geht es längst nicht jedem so; manchen lässt ein Windrad neben
seinem Haus völlig kalt. Und dann müssen ja auch noch die Effekte berücksichtigt werden, dass manche Menschen bereits aus Angst vor einer objektiv gar nicht vorhandenen Gefahr krank werden. Daher
sollen möglichst auch Psychologen mit ins Team. Viel Forschungsbedarf sehen die Wissenschaftler auch noch beim anderen Extrem, dem Ultraschall. Obwohl die eingesetzten Messgeräte zu den
genauesten der Welt gehören, konnten die Forscher nicht messen, ob und was ein Mensch oberhalb der bisher angenommenen oberen Hörschwelle hört. Aber da auch bei diesen hohen Tönen gilt, dass ein
sehr lauter Ton das Gehör schädigen kann, muss hier noch mehr geforscht werden.
Die Ergebnisse des internationalen Forschungsprojektes könnten dazu führen, dass endlich europaweit einheitliche – und bindende – Schutzbestimmungen für diese
Grenzbereiche des Hörens eingeführt werden. Die fehlen nämlich bisher.
es/ptb
Ansprechpartner
Dr. Christian Koch, Fachbereich 1.6 Schall, Telefon: (0531) 592-1600, E-Mail: christian.koch(at)ptb.de
Autor: Erika
Schow
(Quelle: http://de.friends-against-wind.org)
Neue Windkraftanlagen in Wikon geplant. Sie können die Karte und die Visualisierung hier anschauen.
Nun hat auch das Schweizer Fernsehen SRF verkündet:
Die Schweiz ist kein Windland. Windkraft rentiert nur dank Subventionen.
Sie können die Sendung des Wirtschaftsmagins ECO vom 22.03.2021 hier anschauen.
Die Visualisierung der geplanten Schweizer Windparks sind im Bericht prominent enthalten.