Wald



Wälder - die Lungen der Erde


Als grüne Lunge haben die Wälder der Erde eine unschätzbare, lebenswichtige Bedeutung für die Menschen. Sie speichern das klimaschädliche CO2 und produzieren Sauerstoff. Sie liefern Holz für unseren Bedarf an Möbeln und Papier, dienen als Lebensraum für Tiere und zur Erholung des Menschen. Daraus erwächst uns Erdenbewohnern auch eine besondere Verantwortung für den Erhalt und den Schutz der Wälder.


Bund und Kantone schützen die Biodiversität im Schweizer Wald


Der Wald versorgt uns mit Trinkwasser, Bau- und Energieholz, schützt uns vor Lawinen und Hochwasser und bietet uns nicht zuletzt auch Raum für Er- holung und sportliche Betätigung. Eine Voraussetzung, dass diese Leistungen nachhaltig erbracht werden können, ist die Biodiversität.


Der Schweizer Wald ist für die Biodiversität von zentraler Bedeutung. Seine Vielfalt an Lebensräumen und darin lebenden Pflanzen- und Tierarten ist hoch, weist aber Defizite auf. Mit der Förderung von national prioritären Arten und Lebensräumen wollen Bund und Kantone gemeinsam eine vielfältige Natur im Wald erhalten. Mit Waldreservaten werden Flächen zugunsten der Biodiversität langfristig gesichert.                                                 (Quelle: Bundesamt für Umwelt BAFU)



Lebensraum Wald


In der Schweiz sind etwa die Hälfte der bisher bekannten Tier-, Pilz- und Pflan-zenarten im Wald und am Waldrand zuhause. Er ist der natürlichste und artenreichste Lebensraum der Schweiz und besteht seinerseits aus 120 verschiedenen Waldtypen, vom Auen- wald der Flusstäler bis zum Arvenwald an der Waldgrenze. Für einige Arten-gruppen ist der Wald ganz besonders wichtig, so etwa für viele Käfer, Flech- ten und Pilze. Von den regelmässig in der Schweiz brütenden Vogelarten kommt etwa die Hälfte im Wald vor.      (Quelle: Pro Natura)



Das Ökosystem Wald


Durchschnittlich filtert ein Hektar Wald jährlich rund 10 Tonnen Kohlendioxid. Wie viel ein einzelner Baum absorbieren kann, hängt von der Baumart, dessen Holzdichte und Alter ab. Eine 100 Jahre alte, circa. 35 Meter hohe Fichte mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern filtert 2,6 Tonnen CO2. Eine 120-jährige, 35 Meter hohe Buche mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern speichert fast eine Tonne Kohlendioxid mehr. Grund ist deren höhere Holzdichte. Was den Sauerstoff angeht, so produziert eine 25 Meter hohe Buche in etwa so viel Sauerstoff, wie drei Menschen zum Atmen benötigen. Grundsätzlich gilt, dass Nadelbäume mehr Sauerstoff produzieren als Laubbäume und junge Bäume mehr als alte.


Windkraftanlagen im Wald


Die Errichtung von Windkraftanlagen im Wald kann auch zu erheblichen Be- einträchtigungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes hinsichtlich des Bodens, des Klimas, der Arten und Biotope führen. Auf diese Weise würden regelmäßig größere Flächen massiv in Mitleidenschaft gezogen werden (z. B. durch dauerhaft not- wendige Unterhaltungsmaßnahmen). Die bereits an sich hohe Bedeutung des Waldes für den Biotop- und Arten-schutz spricht grundsätzlich gegen eine Inanspruchnahme des Waldes für Windkraftanlage.

Bau und Betrieb der Windkraftanlagen können die Lebensräume bestimmter wildlebender Tierarten erheblich be- einträchtigen oder zerstören. Für zahlreiche Vogel- und Fledermaus- arten besteht überdies die Gefahr, mit den Anlagen zu kollidieren. Wind- kraftanlagen über Wald sind ein zusätzliches Gefährdungspotenzial für bedrohte und geschützte Vogel- und Fledermausarten.



Pro Windrad sind bis zu ein Hektar zu roden


Je Windkraftanlage können bis zu 1 Hektar – also 10 000 Quadratmeter – Wald gerodet werden, was einer ungeheuren Veränderung des dem Wald eigenen „Waldinnenklimas“ entspricht.     

 

In Wäldern errichtete Windkraftanlagen schaden auf mehreren Ebenen den kom- plizierten im Wald stattfindenden biologischen Abläufen und bewirken tief- greifende Beeinträchtigungen der Waldökologie. Dies betrifft besonders solche Komplexe wie die Verdichtung der Bodenstruktur. Selbst künstliche Lockerung kann das ursprüngliche Bodengefüge nicht wiederherstellen. Je tiefer die Boden-verdichtung (Wegebau, Trassen, Freistellung) erfolgt, desto schwerwiegender ist der Eingriff auch in die hydrologischen Vorgänge unserer Waldbodentypen. Der Frage nach der Wasserbildung und den hydrologischen Besonderheiten von
Waldböden wird in der öffentlichen Diskussion kaum nachgegangen. Schon diese Faktoren sind so ernst, dass sie bei Entscheidungen über die Errichtung von Windkraftanlagen im Wald viel stärker bedacht werden müssten.

                                                                      (Quelle: Martin Görner studierter Forstingenieur)