Rückbau



Kosten


Abschreibedauer


Ferner ist zu berücksichtigen, dass der Aufwand für Wartung, Unterhalt und insbesondere für notwendige Ersatzinvestitionen gegen Ende der Lebensdauer schwer abzuschätzen ist, da bisher keine entsprechenden Erfahrungen vorhanden sind. Auch wenn nach dem 10. Betriebsjahr mit höheren Aufwendungen für Ersatzinvestitionen gerechnet wird, kann sich ein Ersatz oder Rückbau der Anlage bereits vor Ablauf der erwarteten Lebensdauer als sinnvoll erweisen. Wir empfehlen daher, ohne genauere Abklärungen für eine bestimmte Anlage, die Abschreibedauer auf 15 Jahre fest zu legen.

(Quelle: Bundesamt für Energie)


Berechnung Rückbaukosten


Beispiel: Kosten einer Enercon E-101 Nabenhöhe 140 Meter


  • Da die Summe für den Rückbau in wenigen Jahren oder erst nach ca. 20 Jahren zum Rückbau der Anlage erforderlich wird, ist es nicht möglich, die tatsächlich anfallenden Kosten seriös abzuschätzen.
  •  Die häufig von der öffentliche Verwaltung genutzte Faustformel geht davon aus, dass 1000 € / Meter bis zur Nabenhöhe ausreichen. Bei einer Nabenhöhe von 140m werden zum Beispiel 140.000 € als erforderliche Sicherheitsleistung für den Rückbau in Genehmigungsbescheiden angesetzt.
  • Die tatsächlichen Kosten liegen deutlich höher. So ging die Firma ENERCON bereits im Jahr 2011 für die WEA Enercon E-101 von Rückbaukosten in Höhe von rund 191.000 € aus. In diesem Betrag ist ein Erlös aus dem Rückbau durch Verkauf (Stahl, Schrott, Kupferkabel etc.) veranschlagt - die Bewertung dieses „Schrottwerts“ für bis zu 20 Jahre in die Zukunft ist aber riskant. Außerdem steht das Geld erst nach erfolgreichem Verkauf zur Verfügung - es wird aber zur sofortigen Bezahlung der Abrissfirmen benötigt.
  • In der ENERCON-Berechnung sind die Kosten für den Rückbau der Infrastruktur nicht enthalten. Es sind also weitere ca. 20.000 € pro WEA zurückzulegen. Damit ergibt sich eine Rückbausumme für die ENERCON E-101 von ca. 211.000 €.
  • Ebenfalls in dieser Berechnung keine Berücksichtigung findet die Entsorgung des Sondermülls, da die Rotorblätter aus GFK-Material so einzustufen sind. Momentan ist noch nicht geklärt, wie in ca. 20 Jahren der massiv anfallende Sondermüll der WEA entsorgt werden soll und welche Kosten dann entstehen werden.
  • Diese von ENERCON prognostizierten Rückbausummen sind Nettobeträge. Damit erhöhen sich die Rückbaukosten auf ca. 251.090 € brutto.
  • Die Inflation ist in dieser Rechnung bisher unberücksichtigt. Bei einer Inflationsrate von 1% p.a. würden sich die sehr optimistisch angenommenen 251.090 € (ohne Berücksichtigung des Sondermülls) auf 303.344 € in 20 Jahren erhöhen, bei einer Inflationsrate von 2% auf 365.790 € und bei 3% auf 440.287 €.
  • Sollte die Anlage nach wenigen oder vielen Jahren abgebaut werden und die Kosten die zurückgelegte Summe überschreiten, haftet der Betreiber.
  • Im Hinblick auf die kostenintensive Entfernung der Stahlbetonfundamente, das komplizierte Abtragen der WKA selbst und das teure Entsorgen sollte jedem Flächeneigentümer klar sein, wie sorgfältig er vor Vertragsabschluss diese Arbeiten von unabhängigen Fachfirmen kalkulieren lassen muss.

Die Kosten einer Windkraftanlage mit einer Nabenhöhe von 160 Meter belaufen

sich um mindestens 20.000 € (Höhe plus 20 Meter) mehr!

Wir rechnen also mindestens mit einer halben Million Schweizerfranken für den Rückbau einer Windkraftanlage mit Nabenhöhe von 160 Metern.